Erst einmal danke, dass ihr hier gelandet seid! Das hier wird hoffentlich mein Newsletter. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob das hier für mich einfach nur ein weiteres Prokrastinations-Tool wird, meine Idee ist zumindest eine andere: Ich habe es neben Reportagen lange geliebt, Gedanken über Twitter in die Welt zu schicken. Viele waren rückblickend zu schnell, oder wären womöglich ein guter Text geworden. Und da Twitter nun sehr tot ist, werdet ihr hoffentlich in Zukunft davon profitieren, dass ich länger nachdenke, bevor ich hier etwas schreibe. Über diesen Text habe ich an einem ausgestorbenen Strand in Rimini nachgedacht, siehe Foto. Vielleicht eine schiefe Metapher auf Twitter heute (dazu müssten noch tausende Rechtsextreme auf der Rutsche sitzen), vielleicht brauchte ich aber auch einfach ein Bild für diesen Text.
Ein Ort wie Twitter fehlt mir, so eine Art publizistischer Spielplatz. Eine zweite Sache, dir mir fehlt, ist eine bestimmte Art von Schreiben: Nichts allzu langes, aber eben mehr als ein Tweet, eine Reihe von Gedanken und ein paar Links, schnell, aber trotzdem komische Abzweigungen nehmend. Zu oft um die Ecke gedacht für eine SEO-taugliche Überschrift - und damit eigentlich Feuilleton, oder einfach ein klassischer Blog? Im sehr tollen Newsletter von Max Read habe ich gelesen, dass er sich als eine Art schreibender Youtuber versteht, vielleicht trifft es das ganz gut.
Abseits dieses Newsletter arbeite ich als freier Reporter meist an langen Reportagen für ZEIT, Spiegel oder GEO, zum Beispiel undercover als KI-Trainer oder an der rumänisch-ukrainischen Grenze über ukrainische Kriegsdienstverweigerer. Dazu noch ein bis zwei Wochen im Monat an Kultur-Nachrichten für den BR. Und ich mache Musik und lege auf, mein etwas gespaltenes Verhältnis zu Zweiterem habe ich neulich für die ZEIT offenbart.
Was ich hier vorhabe
Habe ich dazwischen eine Idee für einen schnellen, nicht-nachrichtlichen Text, liegt der am Ende für mein Gefühl zwischen erster Idee und Veröffentlichung immer einen Tick zu lang herum. Oder mein erster Impuls ist gar nicht erst stark genug, um den ganzen Weg von Pitch, über Honorarverhandlung bis zur Veröffentlichung zu gehen. Hier will ich nun in hoffentlich regelmäßigen Abständen wieder Gedanken ausformulieren. Ich halte das in etwa so wie mit dem Joggen: Der Anspruch lautet wöchentlich, die Realität wird wohl etwas ~flexibler~ ausfallen.
Thematisch wird es wohl das genaue Gegenteil neoliberaler “Know your brand”-Mantras: Es wird um Tech und Plattformkapitalismus gehen, um falsche Silicon-Valley-Versprechen und tatsächliche Fortschritte. Um Kultur, hier vielleicht mit einem etwas nerdigeren Clubkultur-Fokus als sonst. Und als ob das nicht unspezifisch genug wäre, schaut die große Welt wohl auch vorbei, also vielleicht ein bisschen Taiwan, ein wenig China und Osteuropa. Bestenfalls kriege ich eine Verbindung zwischen all diesen Themen hin.
Für euch wird das Ganze komplett gratis sein. Natürlich könnt ihr mich trotzdem finanziell unterstützen, wenn es euch hier gefällt! Abonnieren müsst ihr aber so oder so:
Danke und bis.. nächste Woche!
Quentin